Tagung: „Was tun, wenn’s kracht?“
Donnerstag, 12. April 20189.30-16.30 Uhr
Gästehaus der Universität Hamburg
Rothenbaumchaussee 34
20148 Hamburg
Seit dem Zusammenbruch der alten bipolaren Weltordnung, unter der fast alle Konflikte über den Gegensatz zwischen Kapitalismus (USA/Westen) und Kommunismus (UdSSR/Osten) erklärt wurden, sind die Begriffe wie Globalisierung, Säkularisierung, Kampf der Kulturen, Rückkehr der Religion in aller Munde. So vertritt der bekannte Soziologe Peter L. Berger in seinem vielbeachteten Aufsatz „Säkularismus im Rückzug“ die These, dass „die Welt heute, von einigen Ausnahmen abgesehen, eine im höchsten Maße religiöse Epoche durchlebt“.
Tatsächlich beobachten wir, dass in vielen öffentlichen Diskursen die Religionen als Erklärungsstrang für Entstehung von Konflikten bemüht wird. In Theorien, wie z.B. Clash of Civilisation werden sogar kulturelle und religiöse Differenzen als die eigentliche Ursache für politische Frontenbildung auf globaler Ebene vertreten.
In der digitalisierten Welt machen globale Konflikte kein halt vor geografischen Grenzen. Insofern sind wir aufgefordert – und oft auch überfordert – uns mit komplexen Konfliktsituationen im beruflichen oder privaten Alltag auseinanderzusetzen.
Wir wollen uns bei einer interdisziplinären Tagung unter dem Titel „Was tun wenn’s kracht? – Wege für ein friedliches Miteinander“ genau dieser Komplexität widmen und anhand von best-practice Beispielen Wege aufzeigen, wie man gesellschaftlichen Alltagskonflikten mit friedlichen Methoden begegnen kann. Dazu sind sie herzlich eingeladen. Unsere Tagung ist in zwei Module gegliedert:
Es ist nie zu spät: Neue Perspektiven der Resozialisierung im interreligiösen Kontext
Inhalt dieses Moduls sind Methoden und Ideen, (scheinbare) Konflikte im interreligiösen wie interkulturellen Kontext aufzulösen und damit aus Radikalisierung und Extremismus heraus zu finden.- Samet Er, islamischer Theologe und Deradikalisierungsberater
- Katty Nöllenburg, Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation e.V.
- Osman Örs, House of One Berlin
Früh übt sich: Friedenspädagogik und Demokratiebildung als Chance für die frühkindliche und schulische Bildung
Kinder und Jugendliche sind „formbar“ – im Guten wie im Schlechten. Freiheitlich-demokratische Grundwerte zu vermitteln und sie anderweitigen Einflüssen wirkungsvoll entgegen zu setzen, ist Thema dieses Moduls.- Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning, Universität Duisburg
- Carolin Szesny, Eventus-Fachschule für Sozialpädagogik (Berlin)
- Dr. Sabine Schiffer, Institut für Medienverantwortung (Erlangen)